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50 Jahre Internationale Dortmunder Schachtage Teil 3: 1992

50 Jahre Internationale Dortmunder Schachtage Teil 3: 1992

Nach dem erfolgreichen Start der Schachtage und wachsenden Events in den 1980er Jahren sind die 19. Internationalen Dortmunder Schachtage die letzten unter Leitung von Eugen Schackmann. Er übergibt an Gerd Kolbe als Veranstaltungsleiter und dieser holt Carsten Hensel mit ins Veranstaltungsboot. Zusammen mit Jürgen Grastat wollen Sie aus den Schachtagen etwas Großes machen. 1992 markiert dann den Höhepunkt. Da titelt die Dortmunder Presse „Kasparow kann kommen.“

37 1992 siegerinterview 1992 min

Einen schachlichen Höhepunkt kann man zu diesen Zeiten nur mit Garri Kasparow setzen. Nur mit Kasparow kann man auch die schachfremde und überregionale Presse begeistern. Auf der Computer-Messe Cebit knüpfen Hensel und Pit Schulenburg Kontakte zu Andrew Page, dem Manager des Weltmeisters. Sie versprechen ein hochkarätiges Teilnehmerfeld, Startgeld und ein weiteres hochdotiertes Simultan. Unter Unterstützung von Oberbürgermeister Günter Samtlebe und des Initiativkreis Ruhrgebiet kann das Event stattfinden. Das Sparkassen Chess Meeting kommt auf einen Eloschnitt von 2662, absolute Weltspitze. Mit dabei der deutsche Großmeister Dr. Robert Hübner

Mit 541 Teilnehmern insgesamt erzielen die Internationalen Dortmunder Schachtage den bis heute bestehenden Teilnehmerrekord. 3 Open finden statt. Im mit Großmeistern gespickten A-Open reicht das Startgeld hoch bis zu 295,- Mark. Im A-Open des Schachfestivals geteilter Sieger: ein gewisser damals noch titelloser 16-jähriger Wladimir Kramnik, für den dies einen wichtigen Schritt in seiner Karriere bedeutet. Nach Wertung Turniersieger wird Großmeister Smbat Lputjan.

Das Hauptturnier verspricht das, was sich alle versprochen haben. Der Favorit Kasparow siegt erst mit dem letzten Zug des Turniers vor dem Weltranglistenzweiten Wassili Iwantschuk. Doch auf dem Weg zum Turniersieg verliert er gleich zwei Partien, eine Seltenheit in seiner Karriere. Gegen den 18-jährigen Gata Kamsky, heute noch regelmäßiger Gast in Dortmund, und ausgerechnet gegen den heimischen Spieler Robert Hübner. Hübner setzt sich in dieser sechsten Runde in einem komplizierten königsindischen Mittelspiel mit Weiß durch und wickelt in ein gewonnenes Endspiel ab.

Tabelle der Internationalen Dortmunder Schachtage 1992

Platz  Name  Punkte 

 1. Kasparow, Garri   6,0       

 2. Iwantschuk, Wassili  6,0

 3. Bareev, Evgeny   5,5

 4. Anand, Viswanathan  5,0

 5. Kamsky, Gata 4,5 

 6. Salov, Valery  4,5       

 7. Hübner, Dr. Robert  4,0       

 8. Adams, Michael 3,5       

 9. Shirov, Alexei   3,5

10. Piket, Jeroen  2,5

Vlastimil Hort 1992Mit einem positionellen Sieg über Valery Salov zieht Kasparow in der letzten Partie an Iwantschuk vorbei. Er gewinnt im Turnierverlauf auch gegen den jungen Vishy Anand, mit dem er sich in den folgenden Jahren noch viele Schlachten auf dem Brett liefern sollte.

Erstmals können die Zuschauer 1992, insgesamt 11.000 zahlende Fans sind es an den neun Veranstaltungstagen, die Partien auf Monitoren verfolgen. Vor dem Spielsaal kommentieren Dr. Helmut Pfleger und Vlastimil Hort (Foto) die Partien des Spitzenturniers. Es findet in den Westfalenhallen Halle 2a statt, wo die Spieler wie in einem Boxring sitzen, eingekreist vom Publikum.

 

17 1992 eingang 1992 minTitelbild: Dr. Robert Hübner - Garri Kasparow, Sparkassen Chess Meeting 1992, alle Fotos von Christian Lünig, Arbeitsblende

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